Neuerscheinung: Figuren der Einheit. Rhetorik und Realität der südslawischen Integration. Von Tatjana Petzer
26. Januar 2010
In: Osteuropa 59, 12 (2009), S. 237-250.
Zitation
Der Südslawismus strebte nach einer Gemeinschaft aller Balkanslawen. Seine Strömungen verfolgten verschiedene politische und kulturelle Ziele, glichen sich aber in ihrer Rhetorik der Einheit. Die Idee der Einheit kristallisierte sich in Konzepten wie dem des „Südens“ oder des zunächst positiv konnotierten „Balkan“, in gemeinsamen Festen, Ritualen und Bauvorhaben. Diese Formen der Einheit lösten im Laufe des Jahrhunderts Begeisterung, Ironie, Distanzierung, Ablehnung und neues vorsichtiges Interesse aus. Im Bedeutungs- und Funktionswandel einheitsstiftender Begriffe und Rituale spiegelt sich die politische und kulturelle Geschichte des slawischen Südostens Europas. (Abstract)
Dr. Tatjana Petzer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und Oberassistentin Literaturwissenschaft am Slavischen Seminar der Universität Zürich. Sie forscht derzeit als Kollegiatin am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz zu „Enklaven, Peripherien, Exterritorien (Jugoslawien 1945-1995)“.